Nach meinem letzten Beitrag „Resilienz: Wie Sie innere Stärke und Gelassenheit gewinnen“ haben mich etliche Menschen auf den Tipp ‚Gehen Sie regelmässig in die Natur und schärfen Sie Ihre Sinne’ angesprochen. Sie fragten „Ist das auch für Menschen, die in der Stadt leben, erlebbar?“ und „Sind die Heilkräfte der Natur als gesamtes auf den Menschen wissenschaftlich überhaupt nachweisbar?“ Manche Menschen haben es eben gerne konkret sichtbar.

Kommunikation: Wissenschaft trifft Altes Wissen

Also habe ich mich auf die Suche nach „Beweisen“ gemacht. Denn ich habe selbst konkret erfahren und weiss von meinen indigenen Lehrern in Europa und Nordamerika, dass die Natur das beste Mittel zum Stress-Abbau und zur Stärkung der inneren Widerstandskraft ist. Jederzeit frei zur Verfügung und immer wirksam.

Unter anderem beim österreichischen Biologen Clemens G. Arvay bin ich fündig geworden. In seinen Büchern „Der Biophilia-Effekt“ und „Der Heilungscode der Natur“ hat er zahlreiche Studien und Forschungsergebnisse von renommierten Naturwissenschaftlern und Medizinern zusammengetragen, ausgewertet und mit eigenen Erkenntnissen verknüpft. Die Ergebnisse sind ebenso erstaunlich wie logisch. Einige davon möchte ich mit Ihnen hier teilen.

Persönliche Widerstandskraft aufbauen

Die medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse erklären nämlich warum und wie zum Beispiel die Tipps und Tricks, die ich Ihnen im letzten Beitrag zum Aufbau Ihrer persönlichen Resilienz mitgegeben habe funktionieren.

Sie wissen ja bereits, dass Sie mit dem altem Wissen und der Weisheit der indigenen Völker Ihr inneres Schutzschild und Ihre innere Widerstandskraft aufbauen und stärken können. Es ist für mich äusserst spannend die naturwissenschaftlichen Hintergründe für das Alte Wissen zu lesen, jener Verhaltensweisen und Anleitungen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und werden, oft mit der einzigen Erklärung „Das ist so. Das macht man so.“ Nun …

Wussten Sie, dass …

… allein der Anblick eines Baumes das Immunsystem eines Menschen und damit seine Widerstandskraft stärkt? Schon ein kurzer Blick aus dem Fenster des Grossraum-Büros oder der Wohnung auf einen Baum wirkt entlastend und hat eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit, die über den reinen „Wohlfühleffekt“ hinausgeht.

Marc Berman, Umwelt und Neuropsychologe an der Universität von Chicago, hat in einer aufwendigen Untersuchung herausgefunden, dass für einen durchschnittlichen Grossstadtbewohner zehn zusätzliche Bäume rund um den Wohnblock eine Gesundheitswirkung hat, die einer Verjüngungskur um sieben Jahre entspricht.

Die Anti-Stress- und andere Heil-Wirkungen von Bäumen sind mittlerweile sehr gut erforscht.

2012 wurde an japanischen Universitäten sogar ein eigener Forschungszweig gegründet, „Forest Medicine“, also „Waldmedizin“. Die positive Wirkung, die über Blutproben und andere Verfahren deutlich messbar ist, wird über die Atmung erzielt.

Alles ist im Umbruch

Nicht nur im Arbeitsleben des 21. Jahrhunderts ist alles im Umbruch, sondern auch in der Medizin. Nach und nach finden Wissenschaftler heraus wie sehr der Mensch mit seiner Umwelt verbunden und vernetzt ist, dass der Mensch weit mehr ist als ein in sich geschlossenes System. Damit erhält das Alte Wissen der nordamerikanischen Apache-Indianer eine wissenschaftliche  Erklärung. Sie beginnen viele Rituale mit dem Satz „Oh mitakuye oyasin“, was soviel heisst wie „Alles ist mit allem verbunden“. Sie wollen damit darauf aufmerksam machen, das wir alle unsere Handlungen bewusst und mit Bedacht ausführen sollten. Denn wir sind mit unserer Umwelt sehr eng verbunden. Unsere Handlungen zeigen Wirkung nicht nur in uns und in unserer unmittelbaren Umgebung, sondern darüber hinaus. Auf diesen Punkt kommen wir noch zu sprechen.

Gleichzeitig wird durch neueste Forschungen immer deutlicher welche grosse Rolle unser Immunsystem bei den sogenannten „Zivilisationskrankheiten“, sowie bei Stress und Resilienz spielt. Unser Immunsystem ist gemäss neuesten Forschungen wie ein Sinnesorgan, das Reize und Informationen nicht nur aus dem Körper wahrnimmt, verarbeitet und darauf reagiert, sondern auch aus der Aussenwelt. Man kann sagen unser Immunsystem kommuniziert mit der Aussenwelt. Dies wird besonders deutlich in der Natur. Und das machen wir uns für die Stärkung unserer Resilienz zu Nutze, wie Sie gleich sehen werden.

Kommunikation in der Natur

Kommunikation ist Informationsübertragung zwischen einem Sender und einem Empfänger. Das funktioniert zwischen Menschen über Sprache, unter Computern mit endlosen Reihen von Nullen und Einsen; Tiere haben ihre eigene „Sprache“.

Ich bin weder Medizinerin noch Naturwissenschaftlerin. Ich beschäftige mich seit 30 Jahren mit Diplomatie und Kommunikation. Aber diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, die ich ihnen gleich in super-kurzer Form weitergeben werde, faszinieren mich derart, dass ich sie unbedingt mit Ihnen teilen möchte. Denn sie haben mit unserem Thema „Wie kann ich meine innere Widerstandskraft und Gelassenheit aufbauen“ zu tun.

Pflanzen kommunizieren, so wie Insekten, über chemische Substanzen, so genannte Terpene, miteinander. Sie senden Moleküle aus, die eine bestimmte Information tragen und von anderen Pflanzen „verstanden“ werden. Der Biologe und Autor Clemens G. Arvay bezeichnet sie als „Pflanzenvokabeln“. Wilhelm Boland, Professor für anorganische Chemie an der Universität Karlsruhe, erklärt: „Pflanzen können über Düfte unerhört komplexe Informationen versenden und untereinander austauschen“. Inzwischen kennt man an die 2’000 Duftstoff-Vokabeln aus 900 Pflanzenfamilien. Die meisten dieser chemischen „Wörter“ gehören zur Stoffgruppe der Terpene, einer riesigen Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe.

Kommunikation zwischen Mensch und Natur

Diese Terpene sind wahre Wunderstoffe für unsere Gesundheit und Widerstandskraft. Wenn wir sie einatmen, erhöhen sie die Killerzellen in unserem Blut und stärken damit das Immunsystem, das durch Umweltgifte und Stress geschwächt ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich sowohl das Stresshormon Cortisol als auch das Adrenalin im Blut senken, wenn man sich eine Zeit lang in der Natur, insbesondere im Wald aufhält. Darüber hinaus wird der Parasympathikus, also der „Nerv der Ruhe“, aktiviert. Das sorgt für Entspannung, Stress-Reduktion und den Wiederaufbau der körperlichen und geistigen Ressourcen, also auch der inneren Widerstandskraft.

Natur in der Stadt und im Alltag

Die gute Nachricht für Stadtmenschen ist, dass sich diese Wirkungen durchaus auch im Stadtpark oder durch einzelne Bäume rund um den Wohnblock erzielen lassen, wenn wir uns bewusst damit beschäftigen. Die Einstellung und innere Haltung macht auch hier den Unterschied.

Also Bäume und Pflanzen rund um uns bewusst wahrnehmen, kurz innehalten, drei tiefe Atemzüge nehmen und sich vorstellen wie die Pflanzenstoffe unsere Zellen mit dem Nötigen versorgen. Die geschieht ganz unauffällig auf dem Weg ins Büro, in die Schule, beim Einkaufen oder während wir auf den Bus oder den Zug warten.

Wenn Sie keinen grösseren Baum sehen, der Ihnen sofort ins Auge sticht schauen Sie doch mal mit dem Ziel auf den Boden eine Pflanze zu finden. Sie werden staunen durch welch’ kleine Ritzen und unwirtlich wirkenden Flächen sich die Natur einen Weg bahnt und Neues hervorbringt. Allein das empfinde ich oft als Inspiration für mein eigenes Tun.

Altes Wissen für Resilienz im Alltag

Mit dem altem Wissen und der Weisheit der indigenen Völker können Sie Ihr inneres Schutzschild und Ihre innere Widerstandskraft aufbauen und stärken.

Heute erhalten Sie nochmals 3 hoch effektive Tipps, wie Sie mehr Kraft, Stärke und Gelassenheit gewinnen können. Es sind ganz einfache Schritte, die trotz – oder vielleicht wegen – ihrer Schlichtheit so kraftvoll und effektiv sind:

Tipp #1 – Gehen Sie regelmässig in die Natur und schöpfen Sie Kraft und Gelassenheit

Sie erhalten damit die nötige physische und emotionale Widerstandskraft.

Denn das Gefühl ein Teil der Natur zu sein, wo Sie als Mensch zählen und es völlig unerheblich ist wie Sie aussehen, was Sie verdienen und welche Position Sie innehaben, lässt Sie Ihren Alltag aus einer grösseren Perspektive sehen und viele Sorgen relativieren sich. Das schafft auch Klarheit.

Indigene Naturvölker wissen um die Überlebens-Wichtigkeit von geistiger Klarheit und Präsenz, um eine Situation richtig einschätzen zu können. Denn diese mentale Klarheit und Präsenz gibt Sicherheit und innere Verankerung.

Gehen Sie regelmässig in die Natur und schärfen Sie Ihre Sinne: Nehmen Sie die Düfte und Gerüche der Bäume, Blumen und Kräuter wahr, der modrigen Erde nach einem Regenguss, den verheissungsvollen Duft von wilden Brombeeren oder frischen Pilzen. Erfreuen Sie sich an der Vielfalt der Vogelstimmen und dem Rauschen des Windes durch Blätterwald, der ganz anders klingt als das Rauschen des Windes durch Tannen und andere Nadelbäume. Das bringt Ihnen tiefe Entspannung, Klarheit und Sicherheit für den Alltag.

Tipp #2 – Ankern Sie sich mit bewusster Atmung

Atmen Sie sich bewusst durch schwierige Situationen hindurch und gewinnen Sie Souveränität und Sicherheit. Holen Sie immer wieder tief Atem, ganz bewusst.

Setzen oder stellen Sie sich bewusst hin, mit den Fusssohlen fest auf der Erde. Mit jedem Einatmen stellen Sie sich vor Sie holen Kraft aus der Erde, über die Fußsohlen, über die Beine hinauf in den ganzen Körper, bis in den Kopf.

Beim Ausatmen stellen Sie sich vor Sie atmen alles Schwere, allen Ärger, allen Frust, alle Trauer und alles Dunkle weg, raus aus dem Körper. Es fliesst an Ihrem Körper ab, in die Erde hinein. Der Körper wird dadurch heller und leichter. Sie können wieder klare Gedanken fassen und wissen welcher nächste Schritt der richtige ist. 

Tipp #3 – Kenne Dich selbst und glaube an Dich

Resiliente Menschen kennen sich oft selbst besonders gut. Sie wissen um ihre Stärken und Eigenheiten. Sie glauben an sich selbst und haben eine hohe Selbstwirksamkeit. Das heisst sie glauben daran, selbst dazu beitragen zu können, dass sich die Dinge so entwickeln wie sie sich das wünschen. Sie sind davon überzeugt, dass es Hoffnung gibt. Selbstwirksamkeit ist also die Überzeugung, gezielt Einfluss auf die persönliche Umgebung und die Welt nehmen zu können.

Das Motto „Yes, we can!“ des amerikanischen Präsidenten Barack Obama ist der Kernsatz von Selbstwirksamkeit.

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, überlegen was Sie besonders gut können, was Sie gerne machen und welche Stärken Sie auszeichnen. Klammern Sie aus was Sie als Schwächen erachten. Schaffen Sie Klarheit über Ihre Stärken, Begabungen und Fähigkeiten. Sie werden staunen, was Sie alles zutage fördern. Seien Sie stolz auf sich und was Sie bereits in Ihrem Leben geleistet und gemeistert haben! Yes, you can 🙂

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung, vor allem Klarheit, Kraft und Gelassenheit!

Schreiben Sie mir wie es Ihnen mit diesen ersten 3 Tipps ergeht und welche Erfahrungen Sie damit machen – ich bin schon neugierig darauf!

Herzliche Grüsse,

Ihre Gerlinde Manz-Christ

 

PS:  Melden Sie sich jetzt zum Seminar „Altes Wissen für Kraft, Stärke und Gelassenheit in jeder Situation“ an. Von 09. bis 11. September 2016 in Lech am Arlberg.

Hier geht’s zur Anmeldung.

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