Heute möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie sich für schwierige Situationen, in Konflikten und Krisen wappnen können und mehr persönliche Resilienz aufbauen. Immer wieder werde ich gefragt wie man in schwierigen Situationen am besten mit anderen kommuniziert. Dafür gibt es gute Tipps und Tricks, die funktionieren.

Kommunikation und Resilienz

Doch gute Kommunikation nach aussen wird erst dann optimal wirksam, wenn auch die Kommunikation nach innen, also mit uns selbst, bewusst stattfindet und gut funktioniert. Nur wenn ich Klarheit über meinen Standpunkt, meine Bedürfnisse und Werte, und eine klare Wahrnehmung habe, habe ich die nötige persönliche Sicherheit als Basis für gelungene Kommunikation nach aussen.

Doch was bedeutet eigentlich Resilienz genau?

Ob Klimawandel, Flüchtlingskrise, Armut, Ressourcenmangel, Urbanisierung oder Stress am Arbeitsplatz – Resilienz ist das Modewort der 2010er Jahre. Längst hat sich der Begriff von seinem ingenieur- und materialwissenschaftlichen Ursprung losgelöst. Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und die Krise durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklung zu nutzen.

Resilienz in einer Welt voller Krisen und Unsicherheit

Wir befinden uns in einer Zeit der immer schnelleren Veränderungsprozesse, von tiefen Umbrüchen und Krisen in praktisch allen Lebensbereichen. Dabei hat sich das Krisenbewusstsein ebenso verschärft wie die Suche nach wirkungsvollen Möglichkeiten zur Lösung derselben. Es ist also kein Wunder, dass der Begriff der Resilienz zu einem neuen Leitbegriff in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen geworden ist.

Die Anforderungen, die die Arbeitswelt stellt, verändern sich mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit, jedenfalls so rasant wie nie zuvor. Daraus resultieren extrem hohe Anforderungen an die Menschen. Sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte müssen sich immer noch schneller an neue Situationen anpassen. Manche Menschen werden dabei krank und zerbrechen fast daran, während andere scheinbar mühelos durch die Veränderungen hindurchgehen.

Fast jeder kennt Menschen, die sich ihre seelische Spannkraft bis ins hohe Alter erhalten haben, obwohl ihr Leben alles andere als einfach war. Sie sind vor Abgründen gestanden, haben bittere Not und tiefes Leid erfahren, mussten sich Tag für Tag stets aufs Neue bewähren. Hier heisst das Zauberwort für die Widerstandsfähigkeit der Seele Resilienz.

Die Resilienz hilft uns tragische Ereignisse besser zu verarbeiten und dient uns ganz allgemein im Umgang mit für uns schwierigen Situationen und Konflikten. Das schliesst die Kommunikation mit ein.

Der Umgang mit dem Ungewissen

Die große Aufmerksamkeit, die der Begriff Resilienz in den letzten Jahren erhalten hat, basiert meines Erachtens darauf, dass Risiken und Gefahren heute anders wahrgenommen werden und sich die Art wie wir meinen mit ihnen umgehen bzw. ihnen begegnet sollen, geändert hat. Es geht im Wesentlichen um den Umgang mit dem Ungewissen. Die zunehmende Beliebtheit des Zauberwortes Resilienz hängt also auch mit einem Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von und in der Reaktion auf Krisen und Veränderungen zusammen. Das sehen wir insbesondere auch im Bereich der Krisenkommunikation.

Perspektivenwechsel: Von der Defizit- zur Ressourcenorientierung

Der besondere Charme des Resilienz-Begriffs liegt darin, dass Krisen zugleich als Chancen angesehen werden. Dabei geht es nicht immer um grosse Lebenskrisen, sondern oft um die kleinen „Krisen des Alltags“, die den Blutdruck kurz nach oben schnellen, die Zornesadern anschwellen oder einen schlicht mit einem Gefühl der Ratlosigkeit oder Frust zurücklassen.

Also Krise als Chance. Der Blick wird auf jene Ressourcen gelenkt, die hilfreich sind, um Krisen zu meistern und gegen Störungen weniger anfällig zu sein. Das Interesse gilt nicht mehr (vorrangig) dem Mangel an etwas. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Frage, ob die zur Verfügung stehenden persönlichen, sozialen und strukturellen Potentiale ausreichen, Veränderungen und Krisen zu bewältigen. Vor allem will ich wissen wie ich diese Potentiale erhalte und ausbaue.

Von der Krise zur Chance

So kann diese Akzentverschiebung überschrieben werden. In der Medizin ist dieser Perspektivenwechsel unter dem Titel „Salutogenese“ bekannt. Statt nach Defiziten wird nach eigenen Ressourcen und Selbstheilungskräften gefragt. Dieser Gedanke findet sich auch in der modernen Pädagogik: Statt immer nur die Fehler der Lernenden in den Vordergrund zu stellen, ist es motivierender, von ihren Stärken auszugehen und neue Kompetenzfelder zu erschliessen. Die meisten Unternehmen hinken hier – leider – noch nach.

Altes Wissen für Resilienz im Alltag

Mit dem altem Wissen und der Weisheit der indigenen Völker können Sie Ihr inneres Schutzschild und Ihre innere Widerstandskraft aufbauen und stärken. Dieses Wissen, das ich von meinen Grosseltern in den Montafoner Bergen und von den Nordamerikanischen Apache-Indianern erhalten habe, gebe ich gerne an Sie weiter. Sie sind damit gewappnet für jede Situation.

Heute erhalten Sie 3 hoch effektive Tipps, wie Sie mehr Kraft, Stärke und Gelassenheit gewinnen können. Es sind ganz einfache Schritte, die trotz – oder vielleicht wegen – ihrer Schlichtheit so kraftvoll und effektiv sind:

Tipp #1 – Gehen Sie regelmässig in die Natur und schärfen Sie Ihre Sinne

Sie erhalten damit die nötige mentale Klarheit und Sicherheit.

Denn das Gefühl von Sicherheit ist der zentrale Schlüssel für eine erfolgreiche Stressregulierung in schwierigen Situationen. Die neueren Erkenntnisse der Wissenschaft zeigen nämlich, dass der Mensch im Grunde ein hochbegabter Change-, Konflikt- und Krisenmanager ist.

Indigene Naturvölker wissen um die Überlebens-Wichtigkeit von geistiger Klarheit und Präsenz, um eine Situation richtig einschätzen zu können und trainieren diese regelmässig durch Meditation bzw. Achtsamkeit in der Natur. Denn diese mentale Klarheit und Präsenz gibt Sicherheit.

Gehen Sie regelmässig in die Natur und schärfen Sie Ihre Sinne: Nehmen Sie die Düfte und Gerüche der Bäume, Blumen und Kräuter wahr, der modrigen Erde nach einem Regenguss, den verheissungsvollen Duft von wilden Brombeeren oder frischen Pilzen. Erfreuen Sie sich an der Vielfalt der Vogelstimmen und dem Rauschen des Windes durch Blätterwald, der ganz anders klingt als das Rauschen des Windes durch Tannen und andere Nadelbäume. Das bringt Ihnen tiefe Entspannung, Klarheit und Sicherheit für den Alltag.

Tipp #2 – Ankern Sie sich mit bewusster Atmung

Atmen Sie sich bewusst durch schwierige Situationen hindurch und gewinnen Sie Souveränität und Sicherheit. Holen Sie immer wieder tief Atem, ganz bewusst.

Setzen oder stellen Sie sich bewusst hin, mit den Fusssohlen fest auf der Erde. Mit jedem Einatmen stellen Sie sich vor Sie holen Kraft aus der Erde, über die Fußsohlen, über die Beine hinauf in den ganzen Körper, bis in den Kopf.

Beim Ausatmen stellen Sie sich vor Sie atmen alles Schwere, allen Ärger, allen Frust, alle Trauer und alles Dunkle weg, raus aus dem Körper. Es fliesst an Ihrem Körper ab, in die Erde hinein. Der Körper wird dadurch heller und leichter. Sie können wieder klare Gedanken fassen und wissen welcher nächste Schritt der richtige ist.

Denn oft passiert es, dass wir unseren Körper schlicht vergessen, weil wir in irgendwelchen Gedanken verloren sind, weil wir uns über etwas ärgern oder in Sorgen verstrickt sind. Die eigene Achtsamkeit auf den Atem zu legen, ist dann ein wunderbares Mittel, um sich mit seinem Körper (wieder) zu verbinden, Klarheit zu erlangen und besser kommunizieren zu können.

Tipp #3 – Kommunizieren Sie klar

Eine funktionierende klare Kommunikation im beruflichen wie persönlichen Alltag ist wesentlich, um in schwierigen Situationen wirkungsvoll reagieren zu können. Die Grundlagen einer guten Kommunikation sind mittlerweile weithin bekannt: Aktives Zuhören, Kommunikation durch Körpersprache und andere Grundlagen sind längst kein Geheimnis mehr.

In der Praxis ist es dazu hilfreich, sich immer wieder klar zu machen, dass Botschaften nicht nur unterschiedlich ankommen, sondern dass auch wir Sender unterschiedlich sind: Wir handeln, kommunizieren, denken in unterschiedlichen Orientierungsmustern, die wie ein Filter die Wahrnehmung unserer Umwelt beeinflussen. Ob jemand das große Ganze sieht oder die wichtigen Details, ob er/sie sich auf die Gemeinsamkeiten aller möglichen Lösungen konzentriert oder darauf, was jede von ihnen einmalig macht, das macht einen großen Unterschied in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Schaffen Sie daher Klarheit über die Orientierungsmuster und Werte, die Ihrer Kommunikation zugrunde liegen, das vermeidet Missverständnisse, gerade in schwierigen Situationen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung, vor allem Klarheit, Kraft und Gelassenheit!

Schreiben Sie mir wie es Ihnen mit diesen ersten 3 Tipps ergeht und welche Erfahrungen Sie damit machen – ich bin schon neugierig darauf!

Herzliche Grüsse,

Ihre Gerlinde Manz-Christ

 

PS1:  Sie sind herzlich eingeladen zum Medicinicum Lech: Stress – Fluch oder Segen? Gesund sein in hektischen Zeiten. Medicinicum Lech vom 07. – 10. Juli 2016 in Lech am Arlberg.

Mein  Workshop „Altes Wissen für Kraft und Krisenfestigkeit im Heute findet am Freitag, den 08. Juli 2016, um 19:00 Uhr im Hotel Arlberg in Lech statt. Der Eintritt ist frei.

 

PS2:  Melden Sie sich jetzt zum Seminar „Altes Wissen für Kraft, Stärke und Gelassenheit in jeder Situation“ an. Von 09. bis 11. September 2016 in Lech am Arlberg. Hier geht’s zur Anmeldung.