Vertrauen wiedergewinnen nach der Krise – gut verwurzelt jeder Unsicherheit trotzen

Vertrauen ist unser natürlicher Zustand. Erst nach und nach kommt uns dieses Vertrauen abhanden, durch Erfahrungen und Enttäuschungen. Unsicherheit und Angst lösen vorhandenes Vertrauen ab. Die Corona-Krise führt uns gerade vor Augen, wie weitreichend die Folgen einer solchen Erschütterung sein können. Vertrauen wiedergewinnen nach der Krise und zu wahren, auch wenn das Leben uns vor große, scheinbar kaum zu bewältigende Herausforderungen stellt, gelingt, wenn wir uns bewusst mit dem Fluss des Lebens verbinden.

„Das Unbehagen in der Zivilisation“

Vertrauen entsteht aus der Verbindung mit etwas Größerem. Angst wiederum kommt aus der Abspaltung von diesem Größeren, deshalb fangen unsere Gedanken an zu kreisen. Wir analysieren alles und jeden und ständig – und dies wiederum tun wir, weil wir die Lösung (noch) nicht sehen. Deshalb ist es wichtig, sich der Angst zu stellen, sich die Angst bewusst zu machen. Angst ist ein Bestandteil unseres zivilisierten Lebens. Es ist normal, Angst zu haben. Sie zu verleugnen, zu verdrängen, zu ignorieren, ist deshalb eine ganz schlechte Idee. Nur wer diese Art von Schattenarbeit leistet, findet wieder ins Vertrauen zurück.

Sigmund Freud nannte es das „Unbehagen in der Zivilisation“. In einem hektischen Alltag sich selbst zu verlieren, geht schnell. Nicht mehr zu spüren, was mit einem selbst los ist, wie es einem geht, überflutet von Lärm, von zu vielen Menschen um sich herum, jeden Tag von hier nach da zu hetzen und seinen To-do-Listen hinterher- zu rennen – wer kennt das nicht?

Probleme bereitet nicht unbedingt die Angst, die mich erfasst, wenn ich in einem Meeting unverhofft um meine Meinung gebeten werde oder Lampenfieber vor einer wichtigen Präsentation habe. Sondern das permanent an mir nagende Gefühl der Unsicherheit, des Unwohlseins, der Beklemmung.

Mit Hilfe der Natur das erinnern und erneuern, was uns seit Urzeiten dient

Eine ständige erfolglose Suche nach Sicherheit in äußeren Faktoren bestimmt dann auf einmal das Leben: Finanzielle und materielle Aspekte bekommen eine immense Macht über unser Wohlbefinden und Glück. Angst und Unsicherheit weichen dennoch nicht von unserer Seite. Was uns dann hilft, ist die Erinnerung. Ein Großteil unserer menschlichen Evolution hat in der Natur stattgefunden.

Wenn wir dorthin zurückkehren, aktivieren wir unser Ur-Vertrauen – indem wir alle unsere Sinne aufwecken und schärfen, entwickeln wir ein Gefühl der Sicherheit. Es basiert darauf, dass wir uns an unsere Fähigkeiten erinnern, die unser Überleben seit Urzeiten gesichert haben, und sie reaktivieren: genau schauen, genau hören, Nahrung finden, Feinde recht- zeitig entdecken und vor ihnen fliehen.

Wenn ich wache Sinne habe, dann weiß ich, dass ich auf alles, was da kommt, adäquat und vorausschauend reagieren kann. Dann höre ich nämlich: Ah, Feind im Anmarsch, ich habe noch zwei Minuten Zeit, um in Deckung zu gehen. So entwickle ich wieder Vertrauen zu mir selbst und meinen Stärken. Ich fühle mich sicher.

Gegen Angst vor Veränderung hilft das Vertrauen in den Fluss des Lebens

In unserer heutigen Wahrnehmung ist die Natur dagegen ein Feind geworden. Wir kämpfen gegen die Elemente – gegen Schnee, gegen Kälte, gegen Hitze, gegen Wasser, gegen Stürme – alles wird bekriegt. Ähnliches gilt übrigens für Organisationen. Wir hadern mit und haben Angst vor Wandel, kämpfen gegen jede Art von großer oder kleiner Veränderung, versuchen mit aller Macht an Bestehendem festzuhalten.

Wir fühlen uns von der Natur zutiefst bedroht, weil wir nicht mehr in Verbindung mit ihr sind, weil wir uns nicht als Teil der Natur erleben, weil wir viel zu sehr „im Kopf“ sind. Völker, die der Natur verbunden sind, vertrauen auf ihre Intuition, ihre Wachheit, ihre Sinne. Sie verstehen die Sprache der Natur.

Wenn wir nicht gegen all die Dinge ankämpfen, die wir vorfinden, sondern uns einfühlen, Verständnis entwickeln und aus dem Verständnis heraus reagieren, wenn wir die Sprache dessen sprechen, was uns umgibt, gewinnen auch wir Sicherheit und Vertrauen zurück.

Das gilt auch für den Arbeitsalltag: Sind wir im Vertrauen und in der Verbundenheit mit uns selbst und der Natur unterwegs, können wir auch dort gut bestehen, selbst wenn der CEO den dritten Change-Prozess in zwei Jahren anstößt. Wenn ich mein Urvertrauen wiederaufgebaut habe, dann kann ich damit besser umgehen.

Vertrauen in den Fluss des Lebens ist der Nährboden für gute Entscheidungen

Im Fluss des Lebens sein bedeutet auch die richtigen Entscheidungen für sich selbst zu treffen, ungeachtet dessen, was andere meinen oder für richtig halten. Meinen Entscheidungen zu trauen, wegzukommen vom Zögern und Zaudern und Zuversicht einkehren zu lassen heißt auch Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. Dies wiederum verschafft ein fantastisches Gefühl der Freiheit.

Bereit für den Start? Der Countdown für die 1. Ankommen. Aufatmen.-Klasse läuft!

Um zurück zur Naturverbundenheit zu finden, starte ich in drei Wochen die Ankommen. Aufatmen. – Klasse. Eine Woche lang begleite ich Sie bei den ersten Schritten in die Natur – egal ob Sie in der Stadt oder in einer ländlichen Umgebung sind. Ich stupse Sie ein wenig an, um ins Tun zu kommen und die wunderbare Wirkung kleiner Naturübungen zu erfahren. Nutzen Sie meinen wöchentlich erscheinenden Newsletter oder besuchen Sie meinen Blog.

Schauen Sie auf sich und bleiben Sie gesund! 
I

Ihre Gerlinde Manz-Christ

PS: Wenn Sie sich zuvor einlesen und gedanklich in diese Reise eintauchen wollen, dann empfehle ich Ihnen die Lektüre meines neuen Buches

„Ankommen. Aufatmen. Sich selbst wiederfinden durch Naturverbundenheit“. 
Hardcover, 256 Seiten, 36 wunderschöne Naturbilder, zum Ankommen und Aufatmen auch zu Hause, ISBN: 978-3-347-03448-8, erhältlich bei tredition oder im neuen Manz-Christ Shop, versehen mit einer persönlichen Widmung.